Die deutsch-österreichische Freundschaft wurde gestern kurz auf Eis gelegt, denn beide Teams lieferten sich ein knallhartes Battle. Bis zum Conteststart am morgigen Samstag wollte keiner warten, deshalb organisierten die Teammanager der Deutschen und Österreicher gestern morgen einen Mini-Ländersurf, bei dem sich die Starter der beiden Nachbarländer nichts schenkten.
Unter den kritischen Augen der Judges Jan Groenendijk und Carla Twelkemeier eröffneten die Open Starter Thomas Lange (DEU), Chris Schnitzer (AUT), Paul Grey (DEU) und Latzi Ruedegger (AUT) den Contest und lieferten einen Heat der knappen Entscheidungen, in dem sich Thomas und Chris auf den ersten, Paul und Latzi auf den zweiten Platz surften.
Die Mädels Daniela Cramer (DEU), Julia Kremser (AUT), Carla Twelkemeier (DEU), und Julia Hollnagel (AUT), starteten direkt ins Finale und kämpften hart in den schlechten Bedingungen. Julia Kremser setzte sich mit einem Turn und einem Cut Back auf die Eins und wurde kurz vor Schluss von Carla Twelkemeier überholt, die damit den Titel für Deutschland holte.
Die Longboarder Dieter Gerards (DEU) und Benjamin Richter (AUT) surften in ihrem Finale souverän und konnten einige Manöver zeigen. Benjamin setzte sich dann aber durch einige gute Wellen mit kleinen Hits vor Dieter und holte den 1ersten Platz für Österreich.
Nach dem herben Rückschlag bei den Longboardern konnten Gerry Schlegel (DEU) und Thies Möller (DEU) wieder für Deutschland punkten, im zweiten Open Heat gegen Lino Dilger (AUT) und Steve Pressler (AUT). Gerry Schlegel surfte sich mit seinen charakteristischen Flussurfmanövern auf Platz eins. Thies Möller schaffte es knapp an Lino vorbei und zog auf Platz zwei.
Im großen Open Finale hatte Thomas Lange dann Pech auf der Suche nach Barrels und großen Wellen. Dadurch verfehlte er kleinere Wellen, die ihm mehr Optionen geboten hätten. Diese Taktik verfolgte Chris Schnitzer, der auf kleine Wellen setzte, und somit mehr offene Schultern erwischte, die ihm den verdienten Sieg brachten.
Half aber nichts, denn in der Gesamtbewertung holte sich Deutschland Platz eins und das wurde gefeiert bei der großen Siegerehrung im Deutsch-Österreichischen Haus mit anschließendem Barbecue (Deutschland: 13360 Punkte – Österreich: 8060 Punkte).
Das Ergebnis schenkte unserem Team das nötige Selbstbewusstsein, um heute morgen bei der großen Parade der Nationen, die traditionell die World Surfing Games einläutet, mit einer guten Portion Stolz und natürlich jeder Menge Spaß die deutsche Fahne zu schwenken. Angeführt von Thies Möller, der mit den Klängen aus seiner Trompete die übrigen Teams und die jubelnden Fans am Strand zum Toben brachte, bahnte sich unser Team gemeinsam mit 35 weiteren Nationen den Weg durch die Straßen Jacos.
Auch die sengende Sonne und gefühlte 40 Grad Außentemperatur, konnten der Stimmung keinen Abbruch tun. Nicht nur der Trompeten spielende Thies sorgte für Aufsehen, auch die mitgebrachten Steine interessierten Fans und Kamerateams. Normalerweise bringt jedes Team Sand von einem Strand seines Landes mit. Da Deutschland aber eine weltbekannte Flusswelle hat, wurden diesmal Steine aus dem münchener Eisbach mitgebracht und mit dem Sand der übrigen Nationen gemischt. „Ich war auch einmal in Deutschland und da habe ich ein Mädchen auf einer Flusswelle surfen gesehen – der Wahnsinn!“, so ein begeisterter Costa Ricaner zu unserem Team.
Morgen früh um 8 Uhr starten die ersten Läufe. Das deutsche Team ist heiß und will alles geben. Den ersten Platz werden wir sicherlich nicht machen, viel zu hart ist die Konkurrenz aus Australien oder Hawaii, aber:
„Let`s kick some asses“.
Stundenplan für Samstag, 01.August 2009: Team Deutschland
09:20 Thies Möller, Heat 21 Podium 2
10:20 Uhr Paul Grey, Heat 8, Podium 1
10:40 Uhr Gerry Schlegel, Heat 9, Podium 1
11:40 Uhr Thomas Lange Heat 28, Podium 2
14:40 Uhr Daniela Cramer, Heat 13, Podium 2
Alles LIVE auf http://www.billabongpro.com/isa09/live.php
Wir danken unseren Sponsoren Quiksilver, ROXY und Fatumtravel.com für ihre Unterstützung und den Österreichern für die nette Nachbarschaft hier im Deutsch-Österreichischen Haus.
Quelle: DWV
Text: DWV | Lena Gilhaus