Der Hawaiianer Garrett McNamara wird bei den Billabong XXL Global Big Wave Awards in Los Angeles mit dem Biggest Wave Award ausgezeichnet und bricht damit den Weltrekord für die größte jemals gesurfte Welle. Auf fast 24 Meter wurde die Welle gemessen, die der 44-Jährige am 01. November 2011 in Paraia do Norte vor der Küste Portugals surfte.
Der bisherige Rekord lag bei 77 Fuss durch den Amerikaner Mike Parsons aus dem Jahr 2008. Die Höhe der Welle wird von einer Gruppe bestehend aus Big Wave Experten und professionellen Fotografen bestimmt, die die Wellen und die unterschiedlichen Winkel der Foto- und Videoaufnahmen vergleichen.
„Der Weltrekord bedeutet mir nicht viel, aber ich bin dennoch sehr dankbar“, sagte McNamara im Anschluß. „Ich freue mich für das Städtchen Nazaré, Portugal und meine Freunde und Familie, die ich mittlerweile dort habe. Ganz Portugal hat gerade eine schwere Zeit und ihnen mit diesem Weltrekord etwas zurück zu geben ist für mich wichtig. Ich hatte keine Ahnung, dass es die größte Welle ist, die je gesurft wurde. Wie misst man die Höhe einer Welle? Es ist alles immer subjektiv. Aber ich muss gestehen, dass ich in dem Moment, als sie meinen Namen genannt haben, ein Gefühl hatte, wie ich es bei keiner Welle hatte, die ich dieses Jahr bisher gesurft bin.“
Neben dem Award für den Weltrekord gewann McNamara auch den Preis für den schlimmsten Sturz (Verizon Wipeout of the Year) auf einer Welle, die er im Januar vor Maui, Hawaii surfte.
„Jaws ist groß und kraftvoll, aber die Welle (Teahupoo), die Bruce und Nathan auf Tahiti gesurft sind, ist viel gefährlicher. Die Frage ist wirklich, wie man sterben möchte. Willst du ertrinken oder über das Riff gezogen werden? Wenn Du über das Riff gezogen wirst, bist Du tot. Beim Ertrinken sind die Chancen zu überleben viel höher. Du bist unter Wasser, und dann kommt dein Freund auf dem Jetski und zieht dich raus. Man muss sich entscheiden, wo man sich unter diesen Umständen wohler fühlt.“
Nathan Fletcher (USA) ist der zweite große Gewinner der Billabong XXL Global Big Wave Awards 2012. In drei Kategorien konnte der 35-Jährige sich gegen die ebenfalls nominierte Konkurrenz behaupten. Mit einer Welle in Teahupoo, Tahiti gewann der Kalifornier den Monster Tube Award sowie den mit US$ 50.000 dotierten Ride of the Year. Für seine gesamte Leistung in den vergangenen zwölf Monaten wurde Fletcher zusätzlich mit dem Surfline Best Performance Award ausgezeichnet.
„Ich habe unter keinen Umständen erwartet hier nominiert zu sein und schon gar nicht drei Awards zu gewinnen“, sagte Fletcher. „Stoked. Diese Welle auf Tahiti war pures Schicksal. Plötzlich kam sie aus dem nix, und ich war der Glückliche, der sie erwischte. Es war Schicksal, die Geschichte mit Sion und all das zusammen. Ich kann es nicht glauben und sehe es als Ergebnis harter Arbeit. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Der Hawaiianer Dave Wassel sicherte sich den prestigeträchtigen Monster Paddle Award, bei dem der Surfer ausgezeichnet wird, der die größte Welle nur mit der Hilfe seiner Arme anpaddelt und auf die Unterstützung eines Jetskis verzichtet.
„Dieser Award ist für mich wie eine Auszeichnung für das Lebenswerk“, sagte Wassel. „Ich benutze meine Arme seit meiner Geburt, und ich bin sehr stolz diesen Award gewonnen zu haben. Wenn ich sehe, wer um diesen Award kämpft, muss ich gestehen, dass es für mich die wichtigste Auszeichnung ist. Wenn ich 40 bin werde ich mich vielleicht auch mit einem Jetski in Wellen ziehen lassen, aber soweit ist es noch nicht. Ich arbeite nur mit dem, was Gott mir gegeben hat.“
Bereits zum fünften Mal gewann Maya Gabeira den Girls Best Performance Award. Die Brasilianerin ist damit mit Abstand die erfolgreichste Big Wave Surferin. Zwischen 2007 und 2010 sicherte sich Gabeira den Siegerscheck für diese Kategorie bei den Billabong XXL Global Big Wave Awards viermal in Folge.
„Es ist eine große Überraschung für mich“, sagte Gabeira. „Dieses Jahr war vermutlich das Beste im Frauensurfen. Ich fühle mich sehr geehrt gewonnen zu haben. Der Sport hat sich so sehr entwickelt. Ich komme seit sechs Jahren her und normalerweise stechen ein oder zwei Surferinnen heraus, aber in diesem Jahr waren alle fünft Nominierten auf Augenhöhe.“
Die Billabong XXL Global Big Wave Awards wurden am 04. Mai 2012 in Los Angeles zum zwölften Mal verliehen. Die Show wurde von Surflegende Mark Occhilupo und Alex Grey moderiert.
Zusätzliche Informationen zu den Billabong XXL Global Big Wave Awards sowie Videos und Fotos gibt es unter www.billabongxxl.com.
SONY XPERIA RIDE OF THE YEAR AWARD
WINNER: Nathan Fletcher (San Juan Capistrano, California, USA) at Teahupoo, Tahiti on August 27, 2011. ($50,000)
Video by Simon Saffigna ($5,000)
SECOND PLACE: Ryan Hipwood (Gold Coast, Australia) at Cloudbreak, Fiji on July 12, 2011. ($5,000)
THIRD PLACE: Greg Long (San Clemente, California, USA) at Puerto Escondido, Mexico on May 19, 2011. ($1,500)
FOURTH PLACE: Jeff Rowley (Torquay, Victoria, Australia) at Jaws, Maui, Hawaii on January 30, 2012. ($1,500)
FIFTH PLACE: Garrett McNamara (Haleiwa, Hawaii, USA) at Praia do Norte, Nazaré, Portugal on November 1, 2011. ($1,500)
MONSTER PADDLE AWARD
Dave Wassel (Kaneohe, Hawaii, USA) at Jaws, Maui, Hawaii on January 4, 2012. ($15,000)
Photo by Mike Neal. ($4,000)
BILLABONG XXL BIGGEST WAVE AWARD
Garrett McNamara (Haleiwa, Hawaii, USA) at Praia do Norte, Nazaré, Portugal on November 1, 2011. ($15,000)
Photo by Wilson Ribeiro. ($4,000)
MONSTER TUBE AWARD
Nathan Fletcher (San Juan Capistrano, California, USA) at Teahupoo, Tahiti on August 27, 2011. ($5,000)
Photo by Brian Bielmann. ($2,000)
SURFLINE BEST PERFORMANCE AWARD
Nathan Fletcher (San Juan Capistrano, California, USA) - $5,000
BILLABONG GIRLS BEST PERFORMANCE AWARD
Maya Gabeira (Rio de Janeiro, Brazil) - $5,000
VERIZON WIPEOUT OF THE YEAR AWARD
Garrett McNamara (Haleiwa, Hawaii, USA) at Jaws, Maui, Hawaii on January 4, 2012. ($2,000)
Video by Elliot Leboe. ($1,000)