Nach fünf Tagen und 1365 gesurften Wellen stehen die Deutschen Meister im Wellenreiten 2011 fest! Der 21-jährige Alexander Tesch aus München kam heute am besten mit den großen Wellen und der starken Strömung zurecht und gewann verdient die Quiksilver German Champs 2011.
"Der Titel bedeutet mir wirklich sehr, sehr viel, denn ich hätte nie damit gerechnet, dass ich gewinne", erzählte uns ein vor Freude strahlender Alexander Tesch direkt nach dem Finale. "Als gestern feststand, dass ich im Finale starten darf, hatte ich mein Ziel für diesen Contest eigentlich schon erreicht. Die Konkurrenz war unglaublich stark, aber das Glück heute auf meiner Seite, und ich erwischte gleich am Anfang des Heats eine sehr gute Welle." Die surfte er mit viel Style und radikalen Cutbacks sowie Top to Bottom-Turns ab. Mit Alexander im Finale stand der erst 16-jährige Arne Bergwinkl, der sich in den letzten Tagen stets die Tages-Bestwertungen geschnappt hatte und als eigentlicher Favorit für den Titel galt, aber heute nicht so richtig in Form kam und nur auf dem undankbaren vierten Platz landete. Dritter wurde der Hamburger Tim Schubert und Vize-Meister darf sich Alexander Zirke nennen.
Die jüngste Deutsche Meisterin aller Zeiten wurde die 16-jährige Kira Groen, die trotz ihres jungen Alters die ganze Woche konstant auf einem sehr hohen Level surfte. Genauso wie Janni Hönscheid, die sich am Ende zwar las Zweitplatzierte geschlagen geben musste, aber dafür den Titel im Longboarden mit nach Hause nehmen darf. Dritte wurde Jana Brockhaus, die aus der Nähe von Lübeck kommt, aber seit längerem in Portugal lebt, und Vierte Mascha Trietsch.
Bei den Longboardern holte sich Thomas Schmidt den Meistertitel mit einem steilen Righthander, den er mit enorm viel Style bis zum Ende absurfte. Das ist nach 2007 und 2008 bereits Tommys dritter Titel. Bei den Frauen belegte Daniela Cramer den zweiten Platz hinter Janni Hönscheid, Dritte wurde Imke Habben, Vierte Rachel Scheele.
Arne Bergwinkl konnte sich zwar nicht den Sieg in der Open Class holen, dafür aber seinen Titel als Deutscher Juniorenmeister verteidigen und beweist mit seiner Performance bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft, dass er auf jeden Fall das Potential hat, irgendwann bei den besten Surfern der Welt mitzumischen. Was der 16-Jährige während dieser Woche in Frankreich zeigte, lässt für die Zukunft des deutschen Surfens hoffen – niemand fuhr so radikale Manöver wie er. Aber auch Luis Reismann (2. Platz), Louis Josek (3. Platz) und Nuno Heinrich (4. Platz) gaben im Finale noch einmal alles und dürfen sich heute Abend bei der Siegerehrung feiern lassen.
Dann wird auch die 17-jährige Virginia Giesen ganz oben auf dem Podium stehen. Die Deutsche Meisterin von 2010 schied dieses Jahr leider bereits im Halbfinale der Frauen aus, konnte sich aber bei den Juniorinnen (unter 18) den Titel vor Kira Groen, Robine Furmann und der erst 12-jährigen Lilly von Treuenfels sichern.
Auch Joe de Armas, der wie Arne Bergwinkl als Titelfavorit bei den Herren galt, musste sich gestern im Halbfinale geschlagen geben, surfte jedoch im Finale der Cadets (bis 16) ganz nach vorne und darf sich über einen Deutschen Meistertitel freuen. Den zweiten Platz belegte Nuno Heinrich vor Noah Gonzalez Hartl und Malte Mappes.
Auch die Kleinsten wagten sich heute bei überkopfhohen Wellen in den Line Up und surften um den Titel. Den holte sich im Finale der Grommets (bis 14) Noah Gonzalez Hartl vor Malte Mappes, Goncalo Fragoso und Julius Wenzel.
Maxi Reuter, der sich gestern bereits den Titel in der Grandmaster-Wertung (über 40) sicherte, legte heute noch einmal einen drauf und schnappte sich auch den Sieg in der Master-Klasse (über 35). Diesmal kam er allerdings ohne Blessuren und dafür mit guten Wellen davon. Dieter Gerards wurde Zweiter und Arne Komp belegte den dritten Platz.
Damit gehen die Quiksilver German Champs 2011 presented by Planet Sports zu Ende und uns bleibt nur, ein abschließendes Fazit zu ziehen: Das Niveau bei den Deutschen Meisterschaften war noch nie so hoch, es gab noch nie so viele junge Nachwuchstalente (35 Juniors zählt unser Kader mittlerweile) und die Wellen waren noch nie so gut. Bis zum nächsten Jahr, wir freuen uns schon auf neue Superlative...