Der Australier Mick Fanning hat in der vergangenen Nacht den Billabong Pro Tahiti (Franz. Polynesien) gewonnen. Der zweifache Surfweltmeister besiegte am Finaltag in den 1.5m hohen Wellen knapp seinen Landsmann Joel Parkinson.
In dem 35-minütugen Finale setzte sich zunächst Parkinson mit hohen Wertungen für seine ersten zwei Wellen (9.50 und 8.87 von maximal 10 Punkten pro Welle) deutlich ab und setzte Fanning damit unter Druck. Fanning, der aktuell Führende der ASP World Championship Tour, blieb geduldig und legte erst im letzten Drittel des Finales selber mit einer Wertung von 9.37 Punkten den Grundstein für seinen späteren Erfolg. Mit seiner letzten Welle des Wettkampfs und erst eine Minute vor dem Ende wurde Fanning für einen fast perfekten Ritt mit 9.5 Punkten belohnt und übernahm damit in der Addition die Führung und sichterte sich den Sieg beim Billabong Pro Tahiti.
"Es ist ein 35-minütiges Finale, daher wusste ich, dass die Wellen kommen werden", sagte Fanning. " Ich musste lediglich geduldig sein.
So ist es in Teahupo'o, die Wellen kommen, bleiben aber auch gern mal aus. Man kann hier innerhalb von zwei Minuten zwei perfekte Ergebnisse bekommen, daher wusste ich, dass ich nur die Ruhe bewahren musste. Joel (Parkinson) ist ein fantastischer Surfer und er hat sich in dieser Welle sehr verbessert. Er ging bekanntlich schnell in Führung, und ich versuchte mich trotzdem an meine eigene Strategie zu halten. Mit dem guten Score zur Hälfte des Finales, konnte ich das Blatt dann wenden. Mein zweites Ergebnis war dann die eine Welle und es ist ein unglaubliches Gefühl so zurück zu kommen und doch noch zu gewinnen."
Mick Fanning ist seit Mark Occhilupo 1999 der erste australische Surfer, der auf Tahiti gewinnt.
Bereits in der dritten Runde am gestrigen Sonntag unterlag der zehnfache Weltmeister Kelly Slater (USA) gegen den brasilianischen Qualifikanten Ricardo dos Santos. In den letzten Sekunden seines Duells mit Slater surfte der 22-Jährige eine Tube und erhielt dafür 9.87, die ihm den späten aber groß umjubelten Erfolg bescherten. Dos Santo scheiterte kurz darauf im Viertelfinale gegen Mick Fanning, wurde aber von der Irons Familie mit dem prestigeträchtigen Andy Irons Forever Award ausgezeichnet, der an den Surfer verliehen wird, der während des Contest den größten Einsatz und die meiste Leidenschaft zeigt. Der dreimalige Surfweltmeister Andy Irons war 2010 im Alter von 32 Jahren verstorben.
Nach zwei kompletten Wettkampftagen zu Beginn der Waiting Period am 16. und 17. August, konnte acht Tage lang nicht gesurft werden. Die Wellen im Südpazifik waren die gesamte letzte Woche zu klein und inkonsistent, um einen regulären und fairen Wettkampf zu garantieren. Erst am vergangenen Sonntag und am gestrigen Montag konnte der Wettkampf fortgesetzt und erfolgreich beendet werden.
Der Billabong Pro Tahiti ist der fünfte von zehn Wettkämpfen rund um den Globus im Rahmen der ASP World Championship Tour, an deren Ende der Weltmeister im Wellenreiten steht.