Vom 26. Mai bis 2. Juni 2012 steht "Wellenreiten" an der französischen Atlantikküste auf dem Vorlesungsplan. Bei den Planet Sports ADH Open 2012 kämpfen auch dieses Jahr wieder Hunderte Studenten um den begehrten Titel. Aber welche Uni schickt die besten Surfer ins Rennen?
Mehr als 1000 angehende Akademiker machen sich jedes Jahr in der Pfingstwoche auf den weiten Weg nach Seignosse in Südwestfrankreich, um dort an einer etwas anderen Uni-Veranstaltung teilzunehmen: Den mittlerweile legendären Planet Sports ADH Open! Die Hochschulmeisterschaften im Wellenreiten gelten als der größte deutsche Surf- Contest – eine Woche lang kämpfen die besten Surfer Deutschlands in den Disziplinen Open, Open Women, Longboard und Longboard Women um einen Platz auf dem Podium und jede Menge Preise.
Aber bei den Planet Sports ADH Open geht es nicht nur um den besten surfenden Studenten, sondern auch um die sportlichste Uni. Je größer das Team, desto besser die
Chancen: Beim "Battle of Universities" fließt nämlich nicht nur die Bewertung der Punktrichter in das Ergebnis ein, sondern auch die lautstarke Unterstützung der Kommilitonen am Strand. Eine Uni, die den Titel bereits einige Mal mit nach Hause nehmen konnte, ist Freiburg – keine Hochschule reist mit mehr Studenten nach Frankreich.
Der Freiburger Carlo Strebel, deutscher Vize-Hochschulmeister im Longboarden 2011, verriet uns das Erfolgsgeheimnis seiner Uni und worauf er sich am meisten freut.** Die Uni Freiburg reist fast jedes Jahr mit knapp 100 Studenten an, keine andere Uni ist so stark vertreten. Wieso ist der Event bei den Freiburgern so beliebt? **
Carlo Strebel: Über die vielen Jahre waren wir immer die größte teilnehmende Uni und das spricht sich herum. Jeder will diesen Event mindestens einmal miterlebt haben. Die
meisten sind danach begeistert und wollen nächstes Jahr wieder mit. So schaffen wir es, jedes Jahr so stark vertreten zu sein und freuen uns immer wieder über neue Gesichter. Klingt irgendwie nach einer Sucht...
Ihr habt nicht nur die meisten Fans, sondern gehört auch zu den besten Surfern – du wurdest letztes Jahr deutscher Vize-Hochschulmeister im Longboarden, dein Kommilitone Jan Jansen Vize-Meister in der Open Class. Wieso gibt es in Freiburg so viele gute Surfer?
Vielleicht liegt das an der guten Luft im Schwarzwald? Aber Spaß beiseite, ich denke, es gibt überall in Deutschland viele gute Surfer – Jan und ich hatten im letzten Jahr einfach gute Wellen und die braucht man, um gegen die Konkurrenz anzukommen. Wenn man
nicht die richtigen Wellen erwischt, kann sich das Blatt sehr schnell wenden, aber man
darf nie vergessen, dass alle mit den gleichen Bedingungen zurecht kommen müssen.
** Woran erkennt man die Freiburger bei den Planet Sports ADH Open? **
Als unser Markenzeichen würde ich die Freiburger Welle bezeichnen, die auf unsere Starter nach dem Heat am Strand wartet. Angefangen hat das Ganze vor einigen Jahren mit fünf bis zehn Leuten, mittlerweile stehen bis zu 40 am Strand und feiern unser Team.
** Wie ist es um das Level des deutschen Surfens bei den ADH bestellt? **
Meiner Ansicht nach ist das Level von Jahr zu Jahr gestiegen. Es macht Spaß, diese Tendenz zu beobachten, aber Neulinge sollten sich nicht eingeschüchtert fühlen. Die ADH waren auch meine erste Contesterfahrung und es hat bisher jedes Jahr auf's neue Spaß gemacht, daran teilzunehmen.
** Worauf freust du dich in dieser einen Woche am meisten? **
Dass ich das Studieren mit dem Surfen tauschen kann!
** Was macht die ADH so einzigartig? **
Ein Surfurlaub mitten im Semester, dazu ein kurzfristig mit Studenten überfüllter Strand, unzumutbar volle Peaks, leergefegte Lidl-Regale und legendäre Partys.
** Was sind deine Ziele für die Planet Sports ADH Open 2012?**
Mein erstes Ziel ist natürlich, frei zu bekommen und die Woche am Atlantik zu genießen. Was den Contest betrifft: wie schon erwähnt, es gibt mittlerweile sehr viele sehr gute Surfer bei den ADH. Ich denke da insbesondere an Adrian Siebert. Der Pöbelfaust-Surf- Hippie ist dem Otto-Normal Studenten einfach Wel(l)ten voraus! Hut ab und Prost Adrian!
Wie bereitest du dich auf den Contest vor?
Bestenfalls fahre ich im Frühjahr noch ans Meer und versuche, dort so viel wie möglich zum Surfen zu kommen. Ansonsten viel Skaten und ab und zu mal auf den unzähligen Seen rund um Freiburg paddeln gehen! Mit etwas Glück haben wir dann vielleicht noch ein bis zwei Tage, an denen sich in Freiburg eine stehende Welle durch das Schmelzwasser aus dem Schwarzwald bildet. Aber darauf sollte man sich nicht verlassen...