Grüne Welle und Manöver

Die grüne Welle bezeichnet den Teil der Welle der noch nicht gebrochen ist, und auf dem gesurft wird. Das Bild zeigt eine Welle auf der Indonesischen Insel Bali. Die Welle ist eine Left, bricht also von rechts nach links auf einem Riff. Der Wellenreiter surft die Welle am steilsten Teil und bewegt sich immer ein Stück vor der gebrochenen Welle. Denn nur dort reicht die Geschwindigkeit um in der Welle zu bleiben. Durch verschiedene Fahrtechniken kann der Wellenreiter beschleunigen und verlangsamen, endet aber Schluss endlich immer wieder an seiner Ausgangsposition um Geschwindigkeit aufzunehmen. Wie Ihr nun eine grüne Welle surft und welche Manöver man beherrschen sollte, erklären wir euch in den folgenden Unterkapiteln.

Buttom Turn

Der Buttom Turn ist das erste Manöver was Ihr nach dem Take Off beherrschen müsst. Nur hier könnt Ihr das Maximum an Geschwindigkeit aufnehmen. Nach dem Take Off rauscht Ihr gerade ins Wellental hinunter und versucht dabei, euer Gewicht nach vorne zu verlagern, frei nach dem Motto - Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Kurz bevor du das Wellental erreicht hast, verlagerst du dein Körpergewicht in Richtung der grünen Welle. So ziehst du einen sauberen Buttom Turn in die Welle und erreichst den grünen Teil. Wie bei allen anderen Übungen kommt es hierbei auf ein gutes Brettgefühl und Gleichgewichtssinn des Wellenreiters an. Der Surfer auf dem Bild hat gerade das Wellental erreicht und eine hohe Geschwindigkeit. Wie Ihr weiter sehen könnt, fängt die Welle über Ihn an zu brechen. Um sich aus dieser Situation zu befreien, muss er als nächstes einen Top Turn fahren um anschließend wieder mit einem Buttom Turn Geschwindigkeit aufzunehmen.

Wie bei allen anderen Brett Sportarten bestimmt deine Blickrichtung auch deine Fahrrichtung. Ganz automatisch dreht sich der Kopf, deine Schulter und Oberkörper mit ein. Hinzu kommt eine Gewichtsverlagerung auf die Rails und dein Brett fährt automatisch in die anvisierte Richtung. Versuche also nicht krampfhaft dein Brett zu steuern, vielmehr helfen dir Gefühl und Technik.

Top Turn

Einen Top Turn fahrt Ihr, um zurück in den steilen Teil der Welle zu kommen. Dabei schaut Ihr Richtung Wellenkamm und manövriert euer Surfboard in die gleiche Richtung. Sobald Ihr das oberste Drittel der Welle erreicht habt, schaut Ihr mit den Augen wieder Richtung Wellental, dreht die Schulter mit ein und verlagert das Gewicht auf die Frontside bzw. Backside. Jetzt könnt Ihr wieder Geschwindigkeit aufnehmen und rauscht zurück ins Wellental. Mit dem Buttom und Top Turn habt Ihr nun die zwei wichtigsten Manöver kennen gelernt, um grüne Wellen abzureiten. Dazu gehört natürlich eine Menge Übung und Erfahrung.

Cutback

Mit dem Cutback kannst du deine Geschwindigkeit verlangsamen bzw. der Welle anpassen. Für den Cut Back fährst du erstmal wie bei einem Top Turn die Welle wieder hoch. Um deine Geschwindigkeit jetzt stärker zu drosseln verlagerst du dein Gewicht auf das hintere Bein und drückst das Tail und die Rail in die Welle. Je nach dem wie stark du dein Brett in die Welle drückst, stellt sich dein Brett quer oder übersteuert kontrolliert.

Auf dem Bild seht Ihr den Surfspot Bubbles auf Fuerteventura. Der Surfer hat sich zu weit vom steilsten Punkt der Welle entfernt und muss zurück zum Curl - also dort wo die Welle fortlaufend bricht um sie weiter abreiten zu können. Dazu fährt er einen Cut Back und übersteuert, um seine Fahrtrichtung um 180 Grad zu ändern. Beim aprubten Bremsen am Wellenkamm entsteht der sogenannte Spray.

Aerial

Beim Aerial katapultiert der Surfer sich mit Schwung aus der Welle, um anschließend wieder in der gleichen Welle zu landen um seine Fahrt fortzusetzen. Die Zeit wo der Wellenreiter mit seinem Surfboard in der Luft ist, wird als Aerial bezeichnet. Man unterscheidet zwei Arten von Aerials.

Arial off the lip: Ist gleichzusetzen mit einem Air. Hierbei springt der Wellenreiter aus der Welle in die Luft. Anschließend landet er dann "off the lipp", um die Welle weiter abzufahren.

Arial ollie pop: Der Arial ollie pop ist gleichzusetzen mit dem Skateboard Trick Ollie. Hierbei springt der Surfer mit seinem Board zum Beispiel über Kabbelwellen. Dieser Trick wird von jedem waschechten Sylter Wellenreiter bestens beherrscht! Dafür verlagerst du dein Gewicht auf dein Tail. Das Brett schießt mit der Nose aus dem Wasser. Anschließend verlagerst du dein Gewicht nach vorn bzw. wieder auf den Schwerpunkt deines Brettes.

Floater

Sobald die Welle vor dem Wellenreiter anfängt zu brechen, überbrückt ein guter Surfer diesen Teil der Welle, in dem er auf dem Wellenkamm gleitet. Das gleiten auf dem Wellenkamm nennt man Floater und hilft dem Surfer wieder den grünen Teil der Welle zu erreichen. Beim Floater müsst Ihr darauf achten nicht aus der Welle heraus zufahren. Dazu drückst du dein Surfboard gegen die Lippe der Welle. Das Bild zeigt einen Surfer beim Floater am Surfspot in Thurso East, ganz im Norden von Großbritannien.

Tube

Tube steht für Tunnel oder auch Röhre, und beschreibt beim Wellenreiten das surfen in einer geschlossenen Welle. Das ultimative Erlebnis eines jeden Surfer gestaltet sich schwieriger als es auf den meisten Bildern aussieht. Der Surfer muss fortlaufend seine Geschwindigkeit der Welle anpassen. Fährt er zu schnell ist er aus der Tube raus, ist er zu langsam verschlingt Ihn die Welle. Gerne sprechen die Wellenreiter auch von einer Barrel. Eine Tube entsteht, wenn der Meeresgrund stark ansteigt und die Welle Ihre ganze Energie an einem Punkt zentriert und nach vorne entlädt. Die Tube wird im Contest surfen mit der Höchstnote 10.0 Punkte bewertet. Das Foto zeigt einen Surfer auf der Insel Tahiti, in einer Tube an dem weltbekannten Surfspot Teahupoo. Ein Messer scharfes Riff direkt vor der Küste, und nur für Profis surfbar.

Backside Tail Slide

Beim Backside Tail Slide gleitet der Wellenreiter mit dem hinteren Ende seines Surfboards über den Wellenkamm. Der Surfer fährt einen Turn an den oberen Teil der Welle und verlagert frühzeitig sein Gewicht auf die Frontside. Dabei übersteuert er sein Brett mit dem hinteren Fuß um mindestens mehr als neunzig Grad, in dem er auf die Frontside des Tails mehr Druck ausübt. Die Finnen stellen sich quer zur Welle und das Brett verliert an Stabilität im Wasser. Das Surfboard fängt an zu sliden. Jetzt verlagert der Surfer sein Gewicht nach vorne um das Brett abzufangen und zurück in die Welle zu fahren.

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